Seit meiner Studienzeit hatte ich den innigen Wunsch irgendwann einmal ein Kinderbuch zu illustrieren. Jedoch mussten noch etlich Jahre darauf warten, denn durch meine Festanstellungen war ich sehr eingebunden und Freizeit war rar. Erst als ich mich entschloss für 18 Monate nach Kanada zu gehen, konnte ich diese Idee wieder aufleben lassen.
Der Start war recht einfach: Es sollte eine Geschichte werden, die mit meiner eigenen Kindheit zu tun hatte. Etwas, was ich selbst erlebt habe und mich sehr bewegt hat. Ich erinnerte mich an eine Situation, die mich tagelang beschäftigte. Ich konnte einfach nicht herausfinden wie die Hühner Pipi machen. Bis mein Vater mir die sehr erstaunliche Antwort lieferte.
Es folgte die Geschichte, die Splittung der Textblöcke in Szenen und das „Modellieren“ der Hauptfiguren. Es sind viele kleine Skizzen entstanden. Daraus entwickelten sich die Zeichnungen auf großen DIN A2 Bögen. Als die Bleistiftzeichnungen alle fertig waren, konnte ich mit der eigentlichen Illustration mit Aquarellfarben und Buntstiften anfangen. Ich habe auf jedem Bogen genug Platz für meinen Text gelassen, nichts ahnend, dass dieser später nicht ausreichen würde. Denn was folgte, war mehr, als ich mir je erhofft hatte.
Auf der Leipziger Buchmesse schlenderte ich zwischen den Ausstellern hindurch, erschlagen von der Vielfalt und den Menschenmassen. Jedoch an einem kleinen Kinderbuch-Verlag machte ich halt, da ich den Stil der Bücher sehr mochte. Nach einem kurzen Gespräch und mit der Visitenkarte in der Tasche machte ich mich wieder auf den Heimweg.
Ich schickte meine ganzen Unterlagen genau an diese Adresse nach München. Nach einem Monat erhielt ich eine positive Antwort. Es folgte der Vertrag und die große Überraschung, dass mein Buch sogar in 7 Sprachen übersetzt werden und mit einer Hör-CD angeboten werden sollte.
Der Buchumfang musste etwas gekürzt werden, einige Illustrationen/Szenen wurden gestrichen. Der vorgesehene Freiraum für den Text auf den Seiten musste vergrößert werden, da nun zu dem deutschen Text auch noch eine Übersetzung hinzukam.
Die Anstrengungen und die Arbeit haben sich gelohnt. Ich habe viel gelernt, und der Austausch mit dem Verlag war sehr sehr nett.
Die Veröffentlichung folgte, ein großer, glücklicher Moment!